Der Tabakkrieg
Autor: | Reinhold Massag |
Spielort: | Hauptstraße 74 |
Uhrzeit: | 20.00 Uhr |
Szene: | Die Szene aus "Tabakkrieg" zeigt die Versammlung der Freudenberger Tabakanbauer, in der Steffel, die Hauptfigur, zusammen mit dem Vorsitzenden Zögler den Streich ausheckt. |
Wie kam es zum "Krieg" zwischen Freudenberg und Miltenberg ?
Um das Jahr 1834 wurde in Freudenberg erstmals Tabak angebaut. Anfangs des 20. Jhdts. erreichte er Spitzenqualitäten, so dass pro Jahr 1500 bis 1800 Zentner verkauft werden konnten.
1918 gründeten die Freudenberger eine eigene Tabak- Genossenschaft, um dem staatlichen Preisdiktat zu entgehen.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion schickten sie im Frühjahr 1919 unter dem falschen Etikett “Kaffee-Ersatz” einhundert Zentner Tabak per Bahn nach Miltenberg. Von dort aus sollte er “ohne Zoll und Steuer” direkt zur Fa. Brinkmann nach Bremen gehen, wo man einen höheren Preis erwartete.
In Miltenberg aber flog die Sache auf, die Ladung wurde beschlagnahmt, weil jemand den Coup verraten hatte.
Kurzentschlossen zogen die Freudenberger nach Miltenberg über die Landesgrenze, besetzten dort Rathaus, Amtsgericht und Polizeistation und holten sich ihren Tabak gewaltsam zurück.
Der Jubel zuhause war groß, die Beteiligten wurden als Helden gefeiert. Doch Justitia ließ nicht lange auf sich warten.